Neun Mal ausverkauftes Haus im Dörpshuus



Beste Stimmung herrschte bei den neun ausverkauften Aufführungen der plattdeutschen Komödie „För ümmer Disco“ im Nindorfer Dörpshuus. Mit dem turbulenten Dreiakter von Andreas Wening strapazierten die Akteure die Lachmuskeln der Besucherinnen und Besucher. Dabei glänzten die Darsteller unter der Anleitung von Harald Belz in ihren Rollen. Aber auch der Maskenbildnerin Charlotte Zuther und den Verantwortlichen für Ton und Technik Patrick Wolff und Dietmar Karwat gebührte der Applaus. Als Souffleuse agierten Birthe Meyer und Wiebke Rehder. Die Bühne bauten Helmut Bünz, Hartmut Salzsieder und Volker Belz auf. Mit Tanja Wieben und Henrik Brüggen standen in diesem Jahr gleich 2 neue Theatermimen auf den Brettern. Wobei Tanja Wieben nicht neu im Nindorfer Theater-Ensemble ist, schließlich hat sie ihren Kollegen und Kolleginnen als "Toseggers" schon manches Mal aus der Patsche geholfen.
So mancher Ehemann mag ja ein dunkles Geheimnis in seiner Vergangenheit aufweisen, aber das von Schreinermeister Andreas Fiesebarg (Christian Delfs) ist schon besonders: Disco-Star in den 80ern! Gemeinsam mit Kumpel Bodo (Matthias Wendland) war er als „Glitterboy“ die Billig-Antwort auf „Modern Talking“. Eines Tages tauchte die ehrgeizige Event-Managerin Regina Rautenstengel (Nadja Mollenhauer) im Hause Fiesebarg auf und wollte das zerstrittene Duo auf eine lukrative Revival-Tour schicken. Während die beiden Herren bei ihren jämmerlichen Gesangsproben mit den Nebenwirkungen von Botox- und Hormoninjektionen zu kämpfen hatten, mutierte Ehefrau Birgit (Maike Netzel) angesichts der zu erwartenden Gagen zur knallharten Geschäftsfrau und veranlasste, dass unter anderem die Promi-Kochsendung Schmausen wie die Stars“ in ihrem Haus gefilmt wurde. Nicht nur der arrogante Fernsehproduzent Viktor Winsel (Henrik Brüggen) und die „Klatschspalten-Nacktschnecke“ Coco Cabana (Tanja Wieben) wirbelten den Haushalt durcheinander, sondern auch die durchgeknallte Fan-Club-Leiterin der Glitterboys, Elvira Puvogel (Gaby Lindemann), die hysterisch gut gelaunt ständig ins Haus eindrang und selbst vor den Unterhosen von Andreas als Souvenir keinen Halt machte. Als dann auch noch der Journalist Jens Schneckenreiter (Henrik Brüggen), von dem sich Lena Fiesebarg (Melissa Riedel) den Start einer Model-Karriere erhoffte, erschien, anstatt dessen allerdings anrüchige Fotos von ihr im Internet auftauchten, und der mit Stöckelschuhen bewaffnete Hossa Rodriguez (Jakob Rohwer) den betagten Glitterboys das Tanzen beibringen sollte, eskalierte die Stimmung. Coco Cabana packte über das wirkliche Leben der Models aus und Elvira Puvogel entpuppte sich als Drogenfahnderin und entlarvte Regina Rautenstengel als „Schneekönigin“ (Drogenschmugglerin). So endete der Traum von einem Revival der Glitterboys mit einem bösen Erwachen.