Rosa

Im Jahre 1893, ein Jahr nach der Verkündung des Gesetzes über Kleinbahnen und Privatanschlussbahnen vom 28.07.1892, wurde mit den Vorarbeiten und Planungen begonnen. Am 14.09.1893 spricht Landrat Brütt vor der Gemeindeversammlung in Nindorf über den Bau einer Kleinbahn von Rendsburg nach Hohenwestedt mit einem Bahnhof in Nindorf. Die Versammlung beschließt, sich mit 20000 Mark (es werden später 30000 Mark) zu beteiligen und 20 % des Landerwerbs im Raume Nindorf zu tragen.
Erst im Jahr 1900, nach umfangreichen und mühevollen Verhandlungen, konnte der Bau der Bahn in Angriff genommen werden. Nach nur einjähriger Bauzeit wurde die Bahn am 20.12.1901 unter lebhafter Anteilnahme der Bevölkerung eingeweiht und am 21.12.1901 dem öffentlichen Verkehr übergeben.
Durch die neue Bahn wurde das in dem Dreieck Rendsburg - Neumünster - Hohenwestedt gelegene Gebiet, das bis dahin in verkehrsmäßiger Hinsicht völlig unzureichend versorgt war, dem Verkehr erschlossen. Durch die Linienführung Hohenwestedt - Luhnstedt - Legan - Jevenstedt - Schülp/R - Rendsburg wurde die Entfernung von Hohenwestedt nach Rendsburg um die Hälfte abgekürzt. Das rege Interesse der von der Kreisbahn berührten Gemeinden und die lebhafte Benutzung der Bahn gaben die Veranlassung, die 30,7 Kilometer lange Strecke in südwestlicher Richtung bis nach Schenefeld auszubauen. Mit dem Bau dieser 14,7 km langen Strecke wurde im Jahr 1914 begonnen. Sie konnte man am 14.02.1916, mitten im ersten Weltkrieg, den Betrieb aufnehmen.
Das Wirtschaftsleben in Nindorf wurde von der Bahn entscheidend beeinflusst. Massengüter, wie zum Beispiel Düngemittel, Kalk und Brennstoffe, konnten nun billiger angeliefert werden. Von Nindorf aus transportierte man günstig Getreide und Vieh. Vor dem ersten Weltkrieg florierte in Nindorf besonders der Schweinehandel. So mancher Viehtransport, der Nindorf in Richtung Hohenwestedt verließ, hatte nur Mastschweine geladen. Nicht nur der Güterverkehr, besonders auch der Personenverkehr nahm ständig zu. Vor allem Schüler konnten nun bequemer, schneller und sehr kostengünstig ihre Schule erreichen.
Als nach dem 2. Weltkrieg Lastwagen und Autos sich mehr und mehr durchsetzen, ist auch für die Kleinbahn die Stunde gekommen. Am 19.09.1956 nimmt der ganze Ort von "seiner Rosa" in einer Feierstunde Abschied.

 

Der alte Kleinbahn Bahnhof in Rendsburg. Das prachtvolle Gebäude empfanden viele als ein Schmuckstück. Hinsichtlich des Baustils gab es aber auch reichlich Kritik. 1925 wurde es umgebaut.

Ein Dampfzug vor dem Bahnhofsgebäude in Rendsburg. Davor Mitarbeiter der Kreisbahn.

Der Rendsburger Bahnhof nach dem Umbau

Die erste Lokomotive

Der Warteraum im Rendsburger Bahnhof

Station in Nindorf

Die Rosa

Der Bahnhof in Hohenwestedt

Der Bahnhof in Schenefeld