Wenn man schon in eine Seifenkiste investiert, dann soll sie gerne öfter mal bewegt werden, damit sich die Anschaffung auch gelohnt hat. Nach dem Seifenkistenrennen hier in Nindorf im letzten Jahr organisierte der Sportverein einen Ausflug nach Bergenhusen. Seifenkisten-Obmann Peter Ludwig nahm die Kontakte nach Bergenhusen auf und informierte die Nindorfer Seifenkistenbesitzer. Letztendlich konnte er 7 Kisten und 9 Fahrer für das Rennen in Bergenhusen am Pfingstsonntag anmelden. Am 4. Mai, also ca. einen Monat vor dem großen Rennen, wurde noch ein Probelauf in Nindorf angesetzt. Damit der Autoverkehr nicht gestört wird und somit auf Absperrungen verzichtet werden konnte, guckte man sich die Abfahrt hinter dem Tagungshaus aus. Kurz aber relativ steil und schnell, für einen Trainingslauf ideal.
09. Juni 2019 - In vier Autos ging es konvoimäßig und optimistisch nach Bergenhusen.
Dann stand man vor der Rampe. Im Vorwege hatte man ja schon gehört, dass die Rampe 3 Meter hoch sein soll, aber die Vorstellungskraft reichte nicht aus, wie hoch das in Wirklichkeit ist. Günter ging die Rampe hoch und schaute sich das Ganze mal von oben an. "Respekt"...
Die Rampe, dann die beiden recht scharfen Kurven auf der ca. 600 Meter langen Strecke, sowie der holprige Übergang von der Bäckerstroot auf die Dörpsstroot erforderten hohe Ansprüche an Fahrer und ihre Kisten. Außerdem sollten die Kisten zu Zweit von der Rampe starten. Das alles verursachte bei dem einen und anderen schon ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Mit Lion Delfs und Luis Wendland gingen die beiden jüngsten Fahrer des SSV-Teams als erste an den Start. Beide fuhren ausgezeichnete Zeiten. Die Zeiten reichten allerdings nicht aus für einen Platz auf dem Podest. Das Rennen der 10 bis 16 Jährigen wurde von einem Unfall überschattet. In der ersten Rechtskurve kam es zu einem Zusammenstoß und eine Kiste überschlug sich. Außer einer Prellung an der Schulter kam die Fahrerin glücklicherweise mit dem Schrecken davon. Fortan gab es auch nur noch Einzelstarts von der Rampe. Die schnellsten Seifenkisten erreichten im unteren Bereich der Strecke eine Höchstgeschwindigkeit von knapp über 50 Stundenkilometern. Zum Vergleich, auf der Nindorfstrecke erreichten die schnellsten Kisten eine Geschwindigkeit von 35 km/h.
Bei den Erwachsenen gingen seitens des SSV-Teams gleich 7 Fahrer an den Start. Mit der SSV Kiste und der "Box of Hell" von Matthias Wendland gingen 2 Hoffnungsträger auf die Piste. In Nindorf belegten sie Platz 1 und 2 in der mittleren Gewichtsklasse. Hier in Bergenhusen reichte die Zeit allerdings nicht, um vorne mitzumischen. Christian Delfs kam mit der SSV Kiste in der unteren Linkskurve ins Schlingern und schredderte das Fahrzeug gleich bei der ersten Abfahrt. Mit etlichen Schürfwunden und Prellungen beendete er sein Rennen in einer anderen Seifenkiste. Günter Rohwer mit seiner "Surkatino" hatte zwar im Vorwege noch einige Verbesserungen an seiner Kiste vorgenommen, die brachten aber nicht den erhofften Schub. Peter Lindemann und Rolf Fercher, die mit der Schniederredder Kiste die Bahn hinuntersausten, mussten sich ebenfalls der schnellen Konkurrenz geschlagen geben. Auch Adrian Ohrt mit der "Lohse-Kiste" war chancenlos. Die Underberg-Kiste, gefahren von Lars Wermke, ist eh nur schön und nicht schnell. Konnte aber auch beim Schönheitswettbewerb die Jury dieses Mal nicht überzeugen. Der Panzer holte sich den Schönheitspreis.
Alles in allem war es für alle Beteiligten eine tolle Veranstaltung und für den 1. SSV-Vorsitzenden Boto Wittgrefe und dem Seifenkisten-Obmann Peter Ludwig gab es einige neue Erkenntnisse und Ideen für das nächste Rennen in Nindorf 2020.
Günter Rohwer schaut sich das Ganze mal von oben an
Christian Delfs in der "Todeskurve" in Bergenhusen
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Probelauf in Nindorf - Peter Lindemann in seiner Kiste
Peter Ludwig zog die Kisten wieder hoch zum Start
Luis Wendland in der "Box of Hell" beim Probetraining in Nindorf
Günter Rohwer in seiner "Surkatino"
Die letzten Handgriffe am Vortag vor dem Rennen in Bergenhusen
Respekt!!! Die Rampe in Bergenhusen - 2,75 Meter hoch und 13 Meter lang.
Nachdem die Kisten im Ziel angekommen waren, wurden sie mit dem Trecker wieder zum Start hochgezogen
Bilder vom Rennen in Bergenhusen
Alle teilnehmenden Kisten und teilweise sehr spektakuläre Fotos:
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